Bevor Sie Investitionsentscheidungen treffen, müssen Sie den Unterschied zwischen den originalen Diagnoseinterfaces der Fahrzeughersteller und den PassThru-Schnittstellen kennen, denn die Unterschiede sind gravierend. So warnen selbst Bosch und der Hersteller des EuroDFT im Kleingedruckten vor dem Einsatz ihrer PassThru Schnittstellen bei der Programmierung von z.B. bei BMW-Fahrzeugen. Und nicht nur das, der Schnittstellenhersteller ACTIA erklärt auf unsere Nachfrage, dass es bei der Opel-Diagnose mit der Schnittstelle PassThru XS 2G zu falschen Diagnoseergebnissen kommen kann.
Die Erfahrungen von Betrieben zeigen zudem auf, dass z.B. die Programmierzeiten bei Arbeiten mit PassThru 8-mal länger (z.B. 1 Std. vs. 8 Std.) dauern kann. Unnötige Risiken und Zeiten, die nicht nur vermeidbar sind, sondern in Ihrem Interesse auch vermieden werden müssen.
Wo liegen also die entscheidenden Unterschiede zwischen den PassThru-Lösungen und den original Diagnoseinterfaces?
- PassThru-Schnittstellen arbeiten nur einkanalig. Das heißt, dass immer nur ein Steuergerät angesprochen werden kann. Dieses kann dann im Rahmen der Kommunikation entweder gelesen oder beschrieben werden.
- Die Übertragungsgeschwindigkeit ist dabei auf 500 KBit/s beschränkt. Vergleicht man diesen Datentransfer mit der maximalen WLAN-Geschwindigkeit von 450 MBit/s, dann erreicht PassThru nur ein Hundertzwölftel der WLAN-Geschwindigkeit.
- Mit PassThru-Schnittstellen kann man lediglich an Fahrzeugen ab Euro 5 arbeiten - Originalschnittstellen funktionieren hingegen abwärtskompatibel. Das heißt, dass man mit diesen auch an älteren Fahrzeugen (vor Euro 5) vollumfänglich arbeiten kann.
- Original-Schnittstellen sind Spezialwerkzeuge. Diese wurden vom Fahrzeughersteller speziell für die Modelle der Fahrzeugflotten entwickelt. Nur in Verbindung mit diesen stehen alle Funktionen der Diagnose zur Verfügung. Diese Schnittstellen sind zudem eine wesentliche Grundlage, um technischen Support vom Fahrzeughersteller erhalten zu können.
Es bleibt festzuhalten, dass es keinen Fahrzeughersteller gibt, der PassThru-Schnittstellen einsetzt. Und, dass aus gutem Grund vollumfängliche und störungsfreie Diagnosen sowie Programmierarbeiten ausschließlich mit den originalen VCIs der Fahrzeughersteller möglich sind. Betriebe, die wir mit dem Herstellerdiagnose-System (MDS) ausrüsten, erhalten von uns die entsprechenden Original-Schnittstellen.
Ein Praxisbeispiel, das den Unterschied verdeutlicht: Die Volkswagen AG hat Ihre Vertragsbetriebe weltweit bis ca. Juni 2016 mit der Diagnoseschnittstelle VAS 5054A versorgt. Diese Schnittstelle konnte für alle Volkswagenmodelle eingesetzt werden und hat gleichzeitig die EU 5 / EU 6 PassThru-Standards erfüllt. Seit Juni 2016 wird im Volkswagenkonzern eine neue Schnittstelle eingesetzt, da man mit der alten Schnittstelle nicht mehr ohne Probleme an allen aktuellen Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns arbeiten konnte. Das heißt: Obwohl die alte Schnittstelle die PassThru-Standards voll erfüllt, wurde eine Neue notwendig. Gleichzeitig versorgt der Fahrzeughersteller die eigenen Schnittstellen regelmäßig mit Firmwareupdates, um die vollumfassende Arbeit zu gewährleisten. Die beiden Faktoren verdeutlichen den Leistungsunterschied zwischen den PassThru-Lösungen und den deutlich weitreicherenden Originallösungen der Fahrzeughersteller. |